Irene Apfalter
Praxis für Psychotherapie,
Supervision und Selbsterfahrung

Was ist ein Trauma?

 

Wer einer potenziell traumatischen Situation ausgesetzt war und dieses Erleben auch nach ein paar Monaten noch nicht ausreichend verarbeitet hat, sollte sich an eine Traumatherapeutin oder einen Traumatherapeuten wenden. Das sind PsychotherapeutInnen, die über eine Zusatzausbildung in Traumatherapie verfügen. Ich selbst habe diese zusätzliche Qualifikation im Laufe mehrerer Jahre erworben.

Solche auslösenden Situationen können sein: Todesfälle von nahen Bezugspersonen, Unfälle, Gewalterlebnisse, Vergewaltigung, Missbrauch, Gewalt oder Vernachlässigung in der Kindheit, medizinische Behandlungen, schwierige Geburten, Zeuge/Zeugin sein von Unfällen oder Gewalt u.v.m.

 

Symptome

Man unterscheidet zwischen einer klassischen und einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung. (Siehe dazu „Entstehung“)

Klassische Posttraumatischen Belastungsstörung (einfache PTBS):

  •  Wiedererleben der traumatischen Situation oder von Bruchstücken derselben
  • Vermeidung aller Reize, die an das Ereignis erinnern, sozialer Rückzug, Amnesie, Unsicherheit, Depression, Unwirklichkeitserleben, ev. Substanzmissbrauch
  • Übererregung: erhöhte Anspannung, übermäßige Schreckhaftigkeit

Komplexe Posttraumatischen Belastungsstörung (komplexe PTBS):

  • Störungen der Affektregulation und der Impulssteuerung: andauernde schlechte Stimmung, Gedanken an Selbsttötung dun Selbsttötungsversuche, selbst verletzendes Verhalten, Wutausbrüche, Promiskuität
  • Störungen von Aufmerksamkeit und Bewusstsein: Amnesie (Nicht-erinnern-Können), Dissoziation (Unwirklichkeitserleben), ungewolltes Wiedererleben
  • Störungen in der Selbstwahrnehmung: Gefühle von Ohnmacht und Lähmung, Scham und Schuldgefühle, Gefühl von Beschmutzung, unzureichende Selbstfürsorge, Gefühl der Stigmatisierung
  • Störungen in den Beziehungen zu anderen Menschen: Isolation, Rückzug, gestörte Intimbeziehungen, Rettersuche, Misstrauen, unrealistische Einschätzung der Täter
  • körperliche Beschwerden als Reaktion auf die psychische Verfasstheit
  • Veränderungen von Grundüberzeugungen: verändertes Selbstkonzept und veränderte Wahrnehmung der Beziehungen zu anderen

 

Entstehung

Ein Trauma ist eine normale Reaktion eines normalen Menschen auf ein nicht normales Ereignis. Beispiele für solche Ereignisse sind: Unfall oder Zeuge sein eines Unfalls, Überfall, Folter, Krieg, Naturkatastrophe, Todesfall, Mobbing, sexuelle Gewalt (Vergewaltigung oder Kindesmissbrauch) u.ä.

Je früher und je häufiger diese Ereignisse eingetreten sind, umso stärker ist die Reaktion darauf. Deshalb unterscheidet man zwischen einer klassischen und einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS):

Typ 1 Traumatierung: Die klassische Posttraumatische Belastungsstörung (einfache PTBS) kann sich bilden, wenn ein (weitgehend) psychisch gesunder Erwachsener ein einzelnes traumatisches Erlebnis hat.

Typ 2 Traumatisierung: Die komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (komplexe PTBS) kann entstehen, wenn eine Person wiederholt traumatischen Ereignissen wie körperlicher, sexueller oder emotionaler Gewalt ausgesetzt ist – häufig in der Kindheit.Ob sich tatsächlich eine PTBS ausbildet, hängt davon ab, wie groß die Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten der betroffenen Person sind. Man spricht hier im Fachjargon von Resilienz (Widerstandsfähigkeit). Wenn ein Mensch die Möglichkeit und Fähigkeit hat, das Erlebte mit sich und anderen zeitnah zu verarbeiten, muss sich aus der Erfahrung einer potentiell traumatischen Situation keine PTBS entwickeln.

Eine gängige Definition lautet: Ein psychisches Trauma ist ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht udn so eine dauerhafte Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses bewirkt.

 

Behandlung

In der Traumatherapie sorge ich für einen geschützten Rahmen, in dem Sie sich möglichst sicher fühlen und Sie die Kontrolle über das Geschehen haben. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass es Ihnen möglichst gut geht. Über das traumatische Ereignis erzählen sie vor allem zu Beginn nur soviel, wie es Ihnen gut tut, manchmal werde ich Sie sogar bremsen. Wenn wir beide der Meinung sind, dass sie eine Bearbeitung des Traumas nun gut verarbeiten können, gibt es die Möglichkeit, sich in meiner Begleitung mit dem Trauma zu konfrontieren. Das muss aber nicht sein. Wesentlich ist, dass Sie das Trauma in Ihr Leben integrieren können als etwas, das nicht ungeschehen gemacht werden kann, das Ihnen aber nicht mehr Ihre Lebensqualität trübt.

Lesen Sie mehr unter „Psychotherapie“.

Mag. Irene Apfalter
Hohe Wand Str. 41/2
2344 Maria Enzersdorf